im Tambaran


Etwas versteckt im Buschwerk sehen wir das erste Kulthaus der Abelams

wir sind ein paar Tage unterwegs , schlafen in einer kleinen Hütte im Dorf und haben somit genügend Zeit mehrere Tambarans zu besuchen.

dieses Haus ist erst vor kurzem entstanden , seine Farben sind noch frisch

Details der Malereien . .

. . geschnitzten Masken . .

. . Fixation ohne Nägel
. .

.. und geschnitzten Figuren

ein ^doch schon etwas älteres Haus, ist es doch auch bedeutend höher und grösser

phantastische Malerei

auch im Detail schön anzusehen, in Erdfarben gehalten und unverwechselbar alles Handarbeit

der ganze Platz ist von einfacher Schönheit

der Eingang ins Innere, respektive der Ausgang aus dem Inneren symbolisiert bei Ritualen auch den Geburtskanal einer Mutter

Blick aus dem Innern nach draussen

die Fruchtbarkeits Symbole werden im Innern der Geisterhäuser Tambaran) aufbewahrt

meist liegen die Figuren übers Jahr unberührt in den Geisterhäusern und verstauben

auch eine weibliche Form der Fruchtbarkeit findet sich in einer anderen Ecke

ein anderes Geisterhaus ist doch in den Farben etwas verschieden

Tambaran der Abelams in voller Grösse
Rituale der Abelams (Maprik)
es ist nicht ganz einfach die Riten und die Kultur der Abelams zu verstehen und noch viel schwieriger ist es, diese in wenigen Sätzen zu erläutern. Hauptort für die meisten Feste und Zeremonien ist das Kulthaus. Während des viele Wochen dauernden Baues eines solchen Geisterhauses , welches aus mit Lianen verzurrten Bambusstämmen besteht, ist es für den ganzen Weiler frei zugänglich. Es wird mit tagelangen Festen feierlich eingeweiht. Nachher steht das Ganze meist leer, es werden aber im Inneren wichtige Kultgegenstände aufbewahrt, meist Schnitzereien in männlicher Gestalt, Ahnengestalten namensgleich mit Verstorbenen. Der Zutritt ist nach der Fertigstellung des Hauses nur noch initiierten Männern gestattet. Die Novizen werden von älteren, erfahrenen Männern während den Initiationsriten betreut, sie werden erst geschlagen mit Brennnesseln, Dornenruten und dergleichen. Von Schmerzen geplagt kriechen sie dann durch den engen Eingang ins Tambaran wo sie unvorbereitet den religiösen Mächten in Form geschnitzter Figuren gegenüberstehen. Diese Begegnung lässt die jungen Männer erschaudern, Musik und Stimmen im Hintergrund erschrecken diese so sehr, dass sie wieder durch den engen Tunnel wie durch einen Geburtskanal nach draussen flüchten. Taumelnd vom blendenden Tageslicht erhält jeder einen neuen Namen, symbolisch für ein neues Leben als Mann. Nach und nach werden die Männer während der nächsten Jahre von ihren Paten in religiöse Geheimnisse eingeweiht.
Ziel jedes Mannes ist es ein guter und erfolgreicher Züchter der riesigen Yamswurzeln zu werden. Ein guter Yamsgärtner ist meist ein erfahrener Mann welcher alle Initiationsriten hinter sich hat, er muss alle Geheimnisse über Geister und Zauber kennen , darf niemals mit Frauen und Kindern über alles, was er im Inneren des Kulthauses je gesehen hat, berichten. Nur wenn er die Geister und Zauberer auf seiner Seite hat kann er ein erfolgreicher Yamsbauer werden, nebst dem er auch noch ein begnadeter Gärtner sein muss. Die Yamspflanzen werden in Gärten angebaut, oft weit weg vom Dorf. Die Knollen enthalten viel Stärke und sind ein wichtiges Lebensmittel. Nur wenige werden übermässig gepflegt um möglichst gross und lang zu werden. Dazu braucht es beste Erde, optimale Wachtstumsbedingungen und das Wichtigste, die Hilfe der Mächte der Ahnen und Geister. Um diese Hilfe zu bekommen ist während Pflanzung und dem Wachstum der Knolle sexuelle Enthaltung zwingend. Die Männer glauben, dass ihre eigene Manneskraft auf die Pflanze übergeht, so wird auch klar, dass der Mann welcher die längste Pfahlwurzel ernten kann grosses Ansehen erwirbt, seine Yamswurzel wird ausgestellt, geschmückt und bewundert.
Stirbt ein Abelam wird die Trommel geschlagen. Die Frauen und Verwandten weinen um den Toten. Wir hatten die Möglichkeit selbst an einer solchen Zeremonie teilzunehmen. Abends kommen die Menschen, setzen sich schweigend auf den grossen Platz vor dem Tambaran, leiser Gesang klingt durch die Nacht, unzählige glimmende Holzscheite zaubern eine melancholische Stimmung. Das Erlebnis dieser Nacht war für mich so intensiv, dass ich diese Stimmung niemals vergessen werde.

Dorfplatz mit Hütten der Bewohner